Spatenstich: Die Bergwacht Hochschwarzwald bekommt ein neues Zuhause
Hinterzarten. Die Sonne lachte an diesem sonnigen Montagnachmittag hinter den Wolken hervor, ein vielleicht gutes Omen für den geplanten historischen Neubau der Bergrettungswache Hinterzarten, der mit dem symbolischen Spatenstich durch den baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl eingeleitet wurde. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg hat eine Förderung von 738.614 Euro zugesichert. Mit dem ambitionierten Termin der Fertigstellung im Sommer 2023 wartet auf die am Bau beteiligten Firmen nebst den ehrenamtlichen Helfern der Bergwacht in den nächsten Wochen und Monate ein hartes Stück Arbeit.
Die Konzeption aus dem Architektenwettbewerb sieht ein zweistöckiges Gebäude aus Holz, in unmittelbarerer Nähe zum Feuerwehrgerätehaus vor. Mit der Eröffnung im nächsten Jahr ist dann die Zeit vorbei, dass in der engen Garage des alten „Spritzenhaus“ die Fahrertüre zum Einsatzfahrzeug nicht richtig geöffnet werden kann. Auch die an bisheriger Stelle zuweilen eingeengten Parkverhältnisse, welche die Bergretterinnen und -retter im Einsatzfall immer wieder vor weitere Probleme stellen, sind dann Geschichte.
Die Gemeinde Hinterzarten stellt das Grundstück zur Verfügung und öffnet mit 50.000 Euro oben drauf, obwohl selbst nicht auf Rosen gebettet, auch noch die Geldschatulle. „Es ist eine Entscheidung der Gemeinderäte. Wir hier in Hinterzarten haben es für sehr wichtig erachtet, weil im touristischen Bereich dies so notwendig ist, es ist aber auch eine Einrichtung für den ganzen Hochschwarzwald“, erklärt Bürgermeister Klaus-Michael Tatsch. Die Gemeinde Feldberg steuert 10.000 Euro dazu bei. Die anderen beteiligten Kommunen halten sich bei der Förderung dagegen zurück. „Wir bewegen uns auf einem Feld der Unsicherheit, die Baupreise machen uns zu schaffen. Wir haben das große Glück, dass alle Ortsgruppen der Bergwacht in der Region zusammenstehen“, sieht Adrian Probst trotz aktueller Unterfinanzierung das Projekt nicht gefährdet.
Der Eigenanteil der Bergwacht Schwarzwald beläuft sich auf deutlich über 400.000 Euro. Mit Spenden, so die Hoffnung von Adrian Probst, soll die Deckungslücke weiter gemindert werden. „Ob Feldberg-Gebiet oder die Wutachschlucht, das sind schon topographische Verhältnisse, die gefährlich sein können“, erinnerte Strobl, „und wenn es aufgrund der Baukostensteigerung Probleme gibt, dann bleiben wir im Gespräch“, avisierte Innenminister gegebenenfalls einen finanziellen Nachschlag.
Der Tag des Spatenstichs ist für Oliver Bieber, den Vorsitzenden der Ortsgruppe Hochschwarzwald, ein historischer Moment. Denn die neue Bergrettungswache ist dringend erforderlich, was die Zahl der Einsätze in den Sommermonaten des Vorjahres gezeigt hat. Zum anderen erhalten die 38 Mitglieder nun Räumlichkeiten für die Einsatzleitung und Ausbildung sowie einen Aufenthaltsraum mit Küche für den Bereitschaftsdienst der Bergwacht. Die Bilder vom Spatenstich gibt es hier: (joh)
Bei der Sparkasse Hochschwarzwald wurde für den Neubau der Bergrettungswache der Ortsgruppe Hochschwarzwald ein Bauspendenkonto eingerichtet: Die IBAN lautet: DE95 68051004 0004602231
Bild zur Meldung: Spatenstich zur neuen Bergrettungswache Hinterzarten - Foto: Joachim Hahne / johapress