Benedikt Doll und Roman Rees schrammen nur knapp an Olympiamedaille vorbei
Peking. Auf die erste Medaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking müssen die deutschen Biathlon-Herren auch nach dem zweiten Wettkampf noch warten. Im Einzelwettkampf über 20 Kilometer zeigten aber die beiden Schwarzwälder Biathleten bei weitgehend fairen Wettkampfbedingungen eine Klasseleistung.
Benedikt Doll lag bis zum letzten Schießen im Stehendanschlag sogar lange auf Medaillenkurs. Bei den ersten drei Schießeinlagen hatte der 31-jährige aus Kirchzarten 14 von 15 Scheiben abgeräumt – das letzte Schießen musste entscheiden. Der Sprintweltmeister von 2017 in Hochfilzen verfehlte eine Scheibe und verpasste das Podest als Sechster mit einem Rückstand von 1.07,1 Minuten auf den neuen Olympiasieger Quentin Fillon Maillet aus Frankreich nur knapp. Denn beim Einzelwettbewerb, bei dem es keine Strafrunden gibt, sondern jeder Fehlschuss mit einer Minute Strafzeit quittiert wird, hätte es für Skijäger von der SZ Breitnau bei fünf Treffern zu Platz zwei und der Silbermedaille gereicht. „Ich weiß nicht so ganz, ob ich heulen soll oder ob ich mich freuen soll. Es war ein gutes Rennen, aber von der Platzierung kann man sich relativ wenig kaufen. Es war heute nicht einfach. Aber das Rennen gibt mir sehr viel Zuversicht. Ich weiß, ich bin schnell unterwegs und das Schießen passt auch“, erklärte Benedikt Doll total verausgabt in ARD-Sportschau seinen Wettkampf.
Noch besser am Schießstand machte es Roman Rees. Mit gewohnt stoischer Ruhe am Schießstand räumte der Hofsgrunder sogar 19 von 20 Scheiben ab. Am Ende reichte die insgesamt starke Leistung auf der Skating Piste und am Schießstand für einen starken siebten Platz. Damit setzte der 28-jährige vom SV Schauinsland nicht nur eine Duftmarke in Richtung der Staffelnominierung. Roman Rees dürfte damit auch im Massenstartrennen im weiteren Verlauf der Olympischen Spiele von Peking ein persönliches Startrecht erhalten. „Ich habe Platz acht für mich als realistisch eingeschätzt. Mit null Fehlern hätte ich die Chance auf das Podest gehabt. Aber es war für mich ein rundum gelungenes Rennen. Am Ende konnte ich nochmal richtig was drauflegen und war spritzig. Das ist ein gutes Zeichen“, bilanzierte der Dreisamtäler in der ARD. Silber gewann Anton Smolski (Weißrussland) vor dem großen norwegischen Favoriten Johannes Thingnes Boe.
(joh)
Bild zur Meldung: Alles gegeben: Benedikt Doll war auf Rang sechs bester Biathlet des Deutschen Skiverbandes (DSV) - Foto: Joachim Hahne / johapress