Weltcup Auftakt der Skispringer in den Olympiawinter in Nizhny Tagil
Hinterzarten. An diesem Wochenende startet im russischen Nizhny Tagil der Weltcup der Skispringer. Athleten, Trainer und Skisprungfans erwartet eine lange und spannende Saison. Denn neben dem Skisprung-Weltcup mit 15 Wettbewerben, der erst mit dem Weltcup-Finale in Planica/Slowenien am letzten März-Wochenende endet, gibt es mit der Jubiläumsauflage der 70. Vierschanzentournee, der Skiflugweltmeistermeisterschaft in Vikkersund und den Olympischen Winterspielen in Peking/China weitere hochkarätige Highlights.
Endlich ist sie vorbei, die lange und harte Zeit der Vorbereitung. Für den Auftaktwettbewerb hat Bundestrainer Stefan Horngacher sechs Athleten nominiert. "Nach den letzten intensiven Trainingswochen in Garmisch-Partenkirchen freuen wir uns sehr auf die ersten Wettkämpfe im Schnee. Auch wenn die Reise zum Weltcup-Auftakt ins russische Nizhny Tagil lang ist, fliegen wir gerne in den Ural. Denn dort herrschen in der Regel schon jetzt winterliche Verhältnisse und die Schanze ist traditionell bestens präpariert.
Gerade für die ersten Sprünge auf Schnee ist das für die Aktiven ein wichtiger Aspekt. Und dies gilt allen voran für Stefan Leyhe. Der Wahl-Hinterzartener steht nach 20-monatiger Verletzungspause im sechsköpfigen Aufgebot des DSV. "Mir geht es momentan sehr gut. Ich bin fit, gesund und munter und voller Vorfreude auf den Winter“, brennt der 29-jährige auf sein Comeback.
Rückblende: Bei den Olympischen Winterspielen 2018 in Pyeongchang jubelt Stephan Leyhe Silber mit dem Team. Die Karriere des gebürtigen Schwalefelder nimmt Fahrt auf. Bei der WM 2019 in Seefeld gewinnt der Hinterzartener, der weiter für den SC Willingen startet, die erste Goldmedaille mit dem Team. Nach mehreren Weltcup-Podestplätzen darf der sympathische Weitenjäger ausgerechnet auf seiner Hausschanze in Willingen am 8. Februar 2020 seinen ersten Weltcup feiern. Leyhe ist in der Form seines Lebens – dann der verhängnisvolle Sturz bei der Raw Air 2020 Tour in Trondheim/Norwegen. Kreuzbandriss im linken Knie und beide Menisken kaputt. Die Saison endete abrupt, was folgt ist die lange Rekonvaleszenz.Im April dieses Jahres auf den kleinen Schanzen im Adler Skistadion von Hinterzarten die ersten zaghaften Hüpfer der Wiedereingliederung, beim Sommer Grand Prix folgte die Rückkehr in die internationale Sprunglaufszene. „Der Sommer lief gut, ich konnte ohne Einschränkungen trainieren. Ich habe mich Sprung für Sprung zurückgearbeitet, um wieder in Form zu kommen. Es ging von Woche zu Woche besser auf der Schanze. Meine körperliche Fitness konnte ich immer weiter steigern und denke daher, dass ich auf dem richtigen Weg bin“, blickt Leyhe nur noch nach vorne.
Auftrieb und Bestätigung haben ihm die Deutschen Meisterschaften vor einigen Wochen in Oberhof gegeben. Der Vizetitel war sowohl eine Überraschung als auch eine schöne Bestätigung für die bisherige Arbeit. Und dass er schon wieder auf Weltcup-Niveau springen kann, davon ist wohl auch der Bundestrainer überzeugt. Denn im Kampf um den sechsten Startplatz gab Stefan Horngacher ihm den Vorzug, vor Severin Freund, Martin Hamann und Richard Freitag. „Wir haben uns über mehrere Wochen gematcht, und jetzt bin ich einfach froh, dass ich die Bestätigung und das Vertrauen der Trainer bekommen habe, freut sich der Hinterzartener auf die ersten Sprünge im Weltcup".
Die Auftaktspringen von ARD und Eurosport live übertragen. Den Live-Ticker gibt es hier:
Bild zur Meldung: Stephan Leyhe auf dem Weg zurück in die Weltspitze - Foto: Joachim Hahne/johapress